Als die Entscheidung, eine Weiterbildung zur ressourcenorientierten Videoarbeit zu machen zur Sprache kam, war ich zunächst sehr skeptisch.
Kolleginnen, die an einem Einstiegstag teilgenommen hatten, erzählten schon etwas darüber. Daher hatte ich die Begriffe, „ressourcenorientierte Beobachtung“ schon einmal gehört.
Denn alles was mit Technik und Digitalisierung zu tun hat, wollte ich lieber denen überlassen, die da wirklich Lust zu haben.
Somit war der Gedanke, solch eine Fortbildung mitzumachen, für mich erstmal erledigt.
Trotzdem bekam ich die Aufgabe, mir am nächsten Wochenende alles durchzulesen und mir Gedanken darüber zu machen, ob ich mir das vorstellen könnte, an dem Grundkurs dieser Fortbildung teilzunehmen.
Nach dem Wochenende, mit vielen Gedanken, habe ich mich noch einmal mit meinen Kollegen ausgetauscht. Danach wusste ich auch, dass Esra mit mir die Weiterbildung machen sollte.
Nach einigen Gesprächen mit ihr, war für uns klar, dass wir schlussendlich doch daran teilnehmen wollten.
Langsam begann ich mich auf unsere Weiterbildung zu freuen.
Wir starteten mit unserem 1. Thementag am 24.03.2021, zum Thema: „Systemisches Arbeiten in der Kita“.
Dann kamen wir auf das systemische Denken und die Genogrammarbeit.
Wir haben an vielen eigenen Beispielen aus der Gruppe, Genogramme erstellt und gelernt, wie es in bestimmten Situationen hilfreich sein kann, damit zu arbeiten. Das fand ich super! Ich habe dadurch einen ganz anderen Blick auf viele Situationen bekommen. Ich würde dieses gerne in meinen Kita Alltag mit einbeziehen.
Später kamen wir zur die eigentlichen Videoarbeit. Ob als kollegialer Austausch in der Gruppe, wenn Kollegen aus anderen Gruppen Unterstützung mit Aufnahmen zur Dokumentation benötigen, oder aber um das eigene, pädagogische Handeln zu überprüfen. Aber auch die eigene Haltung im Kontakt zu den Kindern zu verändern, um Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit zu stärken.
Weiter ging es mit dem Vertiefungskurs,
indem wir lernten, gezielt Gespräche vorzubereiten. Der Umgang mit herausforderndem Verhalten und die ersten Videoaufnahmen fanden statt. Unsere erste Aufgabe war für das nächste Treffen, uns in
der Interaktion mit einem Kind zu filmen. Im Vorfeld dachte ich, dass es mir schwerfallen würde mich filmen zulassen. Ich dachte mir, dass ich die Kamera am besten schon mal aufstelle, damit die
Kinder daran gewöhnt sind. Somit konnten sich nicht nur die Kinder an den Anblick der Kamera gewöhnen, sondern ich mich auch. Und tatsächlich, störte es mich später beim Filmen gar nicht mehr.
Es folgten noch ganz viele Videoaufnahmen. Als nächste Videoaufnahmen durfte ich meine Kollegin filmen.
Anitas Erfahrung:
„Als mich Nicole fragte, ob sie mich während meiner Arbeit filmen dürfte, war ich etwas aufgeregt. Sie hat jedoch die Aufnahmen so dezent vorgenommen, dass ich es nicht einmal gemerkt habe.
Nachdem sie die Aufnahmen bearbeitet hat, saßen wir zusammen und reflektierten meine Arbeit. Es war spannend sich selbst in Aktion beobachten zu können.
Im Gespräch danach, hat Nicole mich auf die vielen positiven Eigenschaften aufmerksam gemacht und mich in meiner Arbeit mit den Kindern bestärkt.
Diese Erfahrung hat mir eine neue Sichtweise zu meiner Arbeit ermöglicht, danke dir Nicole!“
Von Gespräch zu Gespräch feilten Esra und ich gemeinsam daran, wie wir alles noch optimieren könnten. Wir hatten mittlerweile unsere Struktur und die Gliederung für die Gespräche und ein besonderes Geschenk für die Eltern, mit einer Schatzkiste. Die Vor- und Nachbereitung solcher Gespräche ist jedoch schon zeitintensiv.
Unser Fazit aus dieser Weiterbildung „Ressourcenorientierte Videoarbeit“ ist, dass wir gerne mit den erworbenen und methodischen Fähigkeiten bei uns in der Einrichtung weitermachen möchten.
Nach anfänglicher Skepsis und vielen Supervisionen, sind wir froh, dass somit eine weitere Dokumentation hier bei uns in der Kita stattfinden darf.
Team Vimmerby: Nicole Rieger, Anita Placke, Anne Cahill